- Jesus liebt dich
- Posts
- Darum knie ich nieder vor Gott, dem Allmächtigen Vater, und bete ihn an
Darum knie ich nieder vor Gott, dem Allmächtigen Vater, und bete ihn an
© Kar3nt, Pixabay, heruntergeladen am 15.12.2024
© Kar3nt, Pixabay, heruntergeladen am 15.12.2024
Muss man als guter Christ in die Anbetung? Diese Frage suggeriert etwas: dass die Anbetung keine gewünschte Tätigkeit ist, dass das Verständnis der Tätigkeit etwas begrenzt ist, und dass eine generelle Unsicherheit gegenüber dem Praktizieren des christlichen Glaubens herrscht. Für mich ist das eine typische Frage, die man auf Google finden würde: „Ist die Anbetung in der katholischen Kirche Pflicht? Muss ich als Christ in die Anbetung gehen? Wie funktioniert Anbetung?”. Hierbei möchte ich auf keinen Fall diese Art von Fragen ins schlechte Licht stellen: manchmal machen wir uns darüber lustig, was alles auf Google gefragt wird, denn es sein doch so offensichtliche Dinge, die jeder Mensch kraft seiner Vernunft - Grüße gehen raus an Kant - sich selbst beantworten kann. Das mag für manche Themen auch stimmen, wichtiger ist jedoch: wie gehen wir damit um. Führen wir die Menschen an der Hand und erklären solche Themen, die wir gut kennen?
„Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen.”
Die Anbetung bietet in meiner Erfahrung eine wunderbare Möglichkeit, seinen christlichen Glauben zu vertiefen. Es bietet die Möglichkeit, nochmals über Bibelstellen zu reflektieren, die in der Messe laut vorgelesen wurden: um die Kernbotschaft dessen langsam aber stetig besser zu verstehen. Was man während den Lesungen in der Messe nicht ganz verstanden hat, darüber kann man in der Anbetung reflektieren, sogar in alleiniger Anbetung die Bibelseiten nachschlagen, und alles in einer Einstellung des Versuches, zur Ruhe zu kommen, und aus dieser Ruhe heraus zu mehr Erkenntnis zu kommen. Gleichzeitig ist die gemeinsame Anbetung auch was sehr Verbindendes, denn wir sind als Gemeinschaft zusammenzukommen, um mehr Licht in die Welt zu bringen, wir kommen überzeugt zusammen, um das Leiden Jesus und seine Botschaften zu feiern.
„Darum knie ich nieder vor Gott, dem Vater, und bete ihn an, ihn, dem alle Geschöpfe, im Himmel und auf der Erde ihr Leben verdanken und den sie als Vater zum Vorbild haben. Ich bitte Gott, euch aus seinem unerschöpflichen Reichtum Kraft zu schenken, damit ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet. Mein Gebet ist, dass Christus durch den Glauben in euch lebt. In seiner Liebe sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen. Denn nur so könnt ihr mit allen anderen Christen das ganze Ausmaß seiner Liebe erfahren.”
Die Anbetung stellt diese wichtige Verbindung zu Gott und Jesus Christus in den Mittelpunkt, und erleichtert uns, diese zu vertiefen. Was ich damit meine, ist, dass es nach einer Messe auch sein kann, dass man von Alltagsgeschehnissen wieder überrollt wird, und diese Verbindung in der Erledigung dringender Angelegenheiten verliert. Statt dem Verkäufer zuzunicken geht man hastig vorbei, weil es schnell gehen muss; statt dem Hausbewohnern Zuhause was vom Alltag zu erzählen, ist man schnell wieder weg, um zur nächsten Veranstaltung zu kommen; statt die geplante gute Tat umzusetzen lässt man es für heute bleiben, weil genug andere Dinge anstehen. Selbst wenn diese Dinge doch klappen, gibt es in meiner Erfahrung trotzdem einen wichtigen Punkt, nämlich ob der eigene innerliche Zustand auch heilbringend ist. Es ist sehr sehr löblich, trotz eigener emotionalen Schmerzen oder Pflichten diesen Tätigkeiten nachzugehen: oft sieht man es selber, wie stark ein einzelner eigener Gesichtsausdruck die Laune einer anderen Person beeinflussen kann. Genauso gut wissen wir aber auch, wie schwierig es ist, wenn wir emotionale Schmerzen mit uns herumtragen, und innerlich überfordert sind. Die Anbetung sollte einen Ort der Heilung in diesem Sinne anbieten.
„Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zu Teil wird.”
Von einer eigenen kompletten Heilung von emotionalen Wunden kann ich persönlich nicht sprechen, es ist aber nicht zu unterschätzen, was diese Praxis für einen bewirken kann. Viele negative Emotionen, die früher in mir frei herumschwirrten und mich oft verzweifeln ließen, konnte ich beobachten und Abstand von nehmen. Indem ich sie einfach beobachte, lasse ich Ihnen keinen Spielraum, über mich Schaden in der Welt anzurichten. Das ist nur möglich, wenn ich geistig fokussiert bin - sonst übernehmen sie mich. Sie sind der Grund für so viel Unheil in der Welt: es ist zwar Schade, wenn ein Mensch sich nicht beherrschen kann und wild die eigene Emotion auslebt, aber es ist nun mal nicht einfach, dem können wir alle zustimmen. Diese negativen Emotionen sind eine Plage, sie quälen den Menschen und benutzen ihn, sie produzieren Unmut, Hass, stiften Auseinandersetzung, stiften Gewalt. Sie sind das, was in dieser Welt keine Kontrolle gegeben werden darf. Es ist also allerhöchste Zeit, diesen bösen Geistern keine Spielfläche mehr zu geben.
Als sie später unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: „Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben? “ „Weil ihr nicht wirklich glaubt”, antwortete Jesus. „Ich versichere euch: Wenn euer Glaube nur so Groß ist wie ein Senfkorn, könnt ihr zu diesem Berg sagen: „Rücke von hier nach dort!”, und es wird geschehen.
Ich hoffe du konntest etwas aus diesem Text mitnehmen und wünsche dir einen wunderschönen Sonntag sowie eine gesegnete Woche! Solltest du Lob, Kritik oder Fragen haben, kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben, die ich so schnell und so gut wie möglich beantworten werde. Bis nächsten Sonntag!
Liebe Grüße,
Marc