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Hier bin ich, sende mich!

© Kar3nt, Pixabay, heruntergeladen am 16.02.2025
Das Evangelium der letzten drei Wochen offenbart etwas so schönes, was nur mit den Worten “Hier bin ich, sende mich!” zusammengefasst werden kann. Es ist unsere Aufgabe, sich nicht auf Menschen verlassen zu wollen, sondern auf Gott; nicht auf weltliche Versprechungen, sondern auf jene, die Gott selbst verheißen hat; und nicht dem irdischen Tumult Knecht zu werden, sondern Diener Gottes zu sein. Das dies geht, zeigen uns die unterschiedlichsten Persönlichkeiten.
Teil 1: Simeon und Hanna
Simeon und Hanna sind wahre Vorbilder in diesem Sinne: sie haben sich ganz dieser Aufgabe gewidmet, und hatten eine Einsicht dadurch bekommen, welche die anderen nicht hatten. Sie erkannten Jesus sofort: was zunächst banal klingen mag, entarnt sich als das Wesentlichste zu dieser Zeit. Denn: die meisten erkannten Jesus als Sohn Gottes nicht. Das eine solche Persönlichkeit mit solchen damaligen Taten von vielen nicht akzeptiert, angezweifelt oder als unwichtig angesehen wurde, ist in der Tat einfach schockiered: die Leute wollten trotz des unerreichten Glückes nicht dem Herrn glauben. Denn hätten sie ihm geglaubt, ihn erkannt, so wäre keine Person auf die Idee gekommen, ihn zu kreuzigen - blind und schlafwandelnd haben sie jedoch diese groteske Aktion vollbracht.
Teil 2: Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen
Und nun kommen wir zu der Frage: ab wann beginnt der Glaube? Ab wann erwacht man allmählich? Und wie kommt man zu diesem Zustand? Simeon und Hanna haben Jesus sofort erkannt. Simeon wird den Eigenschaften gerecht und fromm zugeschrieben, bevor ferner geschrieben steht: der Heilige Geist ruhte auf ihm. Über Hannah steht, sie sei aus dem Stamm Ascher, habe als junges Mädchen jung geheiratet, nach nur sieben Jahren ihren Mann verloren, und sei nun mit vierundachtig Jahren eine Witwe, die ständig im Tempel ist um zu beten und zu fasten, um dann nach der Begenung mit Jesus Gott zu preisen und allen über Jesus zu erzählen. Das auch über sie der Heilige Geist ruhte, zeigen die indirekten Eigenschaften, die ihr zugeschrieben werden: gottestreu, zuversichtlich, unbeirrt, mutig, zielstrebig. Was heute vielleicht nicht mehr so intensiv wahrgenommen werden mag, sollte in diesem geschichtlichen Kontext umso mehr hervorgehoben werden: sie hatte früh geheiretet, vielleicht mit 13 Jahren, um dann 7 Jahre später Ihren Mann zu verlieren, damit auch die gesamte soziale Anerkennung und Einkommensbeschaffung, um dann weitere vierundsechzig Jahre sich Gott ganz mit Beten und Fasten zu widmen - das muss man sich mal vor Augen führen.
Hanna soll uns allen ein Vorbild sein, nicht die Hoffnung zu verlieren, sondern gottestreu zu bleiben.
Aber was ist, wenn man dieses Niveau noch nicht erreicht hat? Ab wann reicht es denn? Das zeigt uns das Evangelium letzter Woche sehr schön. Denn:
Jesus stieg in eines der Boote, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.
Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!
Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch auf dein Wort werde ich die Netze auswerfen.
Das taten sie und sie fingen eine große Menge Fische.
Simon hat nicht sofort in Euphorie die Netze ausgeworfen - doch auf seine Worte hat er die Netze ausgeworfen. Er hatte ein gewisses Mindestmaß an Glauben: wäre überhaupt kein Glauben in Simon vorhanden gewesen, hätte er sich dagegen gesträubt, und womöglich das Wunder gar nicht erlebt.
Was passiert nach dem Wunder? Simon verwandelt sich zu einem Diener Gottes: er folgt Jesus und seine Lehren. Sehr schön ist dies auch in der Lesung vor dem Evangelium zu sehen: Jesaja erlebte gerade eine Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes und geriet sogleich in Verzweiflung über die eigenen Sünden und Sünden seines Volkes, bevor ein Engel zu ihm herunterkam, um seine Lippen mit einer glühenden Altar-Kohle zu berühren, mit den Worten: „siehe, dies hat deine Lippen berüht, so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt.” Bevor er weiter Verzweiflung aussprechen konnte wurde aktiv diese Verzweiflung von ihm genommen. Hier wird deutlich: kommt es zu einer Offenbarung, ist nicht gedacht, dass man sich weiterhin mit etwas plagt… Sondern selbst aktiv wird. So auch Jesaja, der kurz darauf mitbekommt, dass Gott die Frage stellt, wen er senden soll, und er prompt antwortet: hier bin ich, sende mich.
Sagt auch ihr zum Herren: hier bin ich, sende mich?
Unsere Aufgabe wird klar: wirst du von Gott unterstützt, so unterstütze Gott - ohne Zweifel.
Teil 3: Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut
Ein Schritt weiter, und man erkennt, dass das auch der einzig logische nächste Schritt ist: auf Menschen kann man, vor allem nach so einer Erfahrung, nicht immer vertrauen - Gott schon. Dabei geht es weniger darum, dass Gott immer etwas für dich physisch unternimmt, vielmehr geht es um die Realisation: Gott ist immer gut, Gott ist pure Liebe. So schwierig es auch manchmal für uns verständlich sein mag, warum so viel Leid zunächst stattfinden muss, warum die Dinge so ihren Lauf nehmen wie sie es gerade tun, umso wichtiger und belohnenswerter wird die Entscheidung: ich vertraue auf Gott, egal was kommt.
Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist. Er ist wie ein Baum, der am Wasser geplanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, er hört nicht auf, Früchte zu tragen.
Ich hoffe du konntest etwas aus diesem Text mitnehmen und wünsche dir einen wunderschönen Sonntag! Solltest du Lob, Kritik oder Fragen haben, kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben, die ich so schnell und so gut wie möglich beantworten werde. Bis dann!
Liebe Grüße,
Marc