Was ich bisher gelernt habe

© Kar3nt, Pixabay, heruntergeladen am 19.11.2024

Mit diesem ersten Text möchte ich darstellen, was ich während der Vertiefung meines christlichen, katholischen Glaubens bisher gelernt habe.

„Wir müssen uns auf das Evangelium berufen”.

Sonntagsmesse, 20.10.2024

In eines der Messen im Oktober konnte ich als Ministrant dem Pfarrer unserer Gemeinde zuhören, wi er über das Thema der Organisation und Entscheidungsfindung innerhalb unserer kirchlichen Gemeinschaft gesprochen hat. Seine Predigten schätze ich immer, denn sie haben mir bereits großes Verständnis und Vertrauen vermittelt. Hier ging es darum, dass die Entscheidungen und die Organisation, die tagtäglich in der kleinen, wie auch in der großen katholischen Gemeinde stattfinden, immer das Evangelium als Orientierung hernehmen sollten. Was zunächst als offentsichtlich erscheinen mag, erweist sich doch als ein viel größeres Thema, das angeprochen werden muss: als Gemeinde, die das Glück hat, immer wieder die Worte des Evangeliums zu hören, müssen wir auch versuchen, diese zu so gut wie möglich zu verstehen, um im Alltag bessere Entscheidungen zu treffen. Damit gilt auch, dass die Organisationsstrukturen und die Entscheidungen, die wir in unserer kirchlichen Gemeinde treffen, auch Lehren aus dem Evangelium zur Grundlage haben sollten. In meiner bisherigen Erfahrung konnte ich dies auch oft sehen, für mich ist diese Aussage damit auch nicht als eine Kritik gedacht, sondern als eine Erinnerung. Eine Erinnerung deshalb, weil doch immer wieder das Risiko besteht, die Lehren des Evangeliums wieder zu vergessen oder das Risiko, dass eine Unsicherheit aufkommt, diese Lehre auch richtig anzuwenden - bis natürlich die Lehre vollständig verstanden wurde.

Das Gleichnis vom Sämann

4 Als nun eine große Menge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis:

5 Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf.

6 Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

7 Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es.

8 Und anderes fiel auf das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Der Grund für die Gleichnisreden

9 Da fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was bedeutet wohl dieses Gleichnis?

10 Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den anderen aber in Gleichnissen, damit sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht verstehen.

Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann

11 Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.

12 Die am Weg sind die, welche es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden.

13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel; sie glauben nur eine Zeit lang, und zur Zeit der Versuchung[a] fallen sie ab.

14 Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens[b] erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife.

15 Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in standhaftem Ausharren[c].

Quelle - BibleGateway: Lukas 8:4-15 (SCH2000)

Deshalb ist es für mich auch etwas befremdlich, wenn Nicht-Katholische Mitbürgerinnen und Mitbürger den Finger auf katholische Einzelpersonen oder Gruppen zeigen, um diese als „schlechte”/sündigende Menschen abzustempeln. Natürlich wäre es theoretisch schön, wenn jeder einzelne Mensch der das Evangelium hört, sofort die Kernessenz der Botschaft versteht, oder sogar darüber hinaus die vielen Botschaften, und sich dies sofort in Ihren Gedanken, Worten und Werken zeigt: dass das aber nur Theorie ist, verstehen die meisten. Denn die meisten von uns können nachvollziehen, dass es auch hier einen Entwicklungsprozess gibt, wie es einen solchen auch bei allem anderen gibt, wo sich das Bewusstsein dafür stärkt, das Verständnis teifgreifender wird, und die Gedanken, Worten und Werken immer öfter diesem folgen. Ich finde solches Verhalten auch deshalb etwas befremdlich, weil es ein Urteil hervorbringt, welches allem menschlichen Lebens auf dieser Erde nicht gerecht wird - wir alle leiden in verschiedenen Weisen während unseres Lebens und haben schon Momente erlebt, wo wir vollkommen überfordert waren. Wir sollten nach dem Guten streben, dass ist tatsächlich eine grundlegende Bedingung. Andere zu urteilen wird aber bei diesem Streben zu einem Hindernis - für sich selbst und für die anderen.

„Uns dürstet es nach Liebe”.

Sonntagsmesse, 3.11.2024

So kommen wir zu einem der wichtigsten Lehren: die der Nächstenliebe. Nicht ohne Grund steht das Gebot der Nächstenliebe an zweiter (!) Stelle, nach dem Gebot, sich Gott mit ganzer Hingabe, ganzem Verstand und ganzer Kraft von ganzem Herzen hinzugeben. „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst”. Wenn du urteilst, bist du schon weit von diesem Gebot entfernt: du veruteilst statt zu helfen, du baust Distanz statt Nähe auf, du hasst statt zu lieben. Und wohin führt uns dieser Weg? In Distanz, Auseinandersetzungen und Kriege. Es ist der schnellste Weg in das Leid hinein. Deshalb it es genauso wichtig, dass es umgekehrt auch zu keinem Urteilen kommt: Jesus hat nicht Menschen kritisiert, die nicht der jüdischen Religion angehört haben. Er hat die kritisiert, die nicht im Glauben waren. Wenn wir uns wieder vor Augen führen, dass jeder in verschiedenen Weisen während seines Lebens leidet ist es eigentlich absurd, dass wir uns gegenseitig nicht untestützen und Wärme zeigen. Deswegen wäre das der allererste Schritt.

28 Ein Schriftgelehrter hatte diesem Wortwechsel zugehört und war von der Antwort beeindruckt, die Jesus den Sadduzäern gegeben hatte. Er ging zu ihm hin und fragte ihn: »Welches ist von allen Geboten Gottes das wichtigste?« 29 Jesus antwortete: »Dies ist das wichtigste Gebot: ›Hört, ihr Israeliten! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein. 30 Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft.‹[a31 Ebenso wichtig ist das andere Gebot: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹[b] Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.«

Quelle - BibleGateway: Markus 12:28-44 (HOF)

Ich hoffe du konntest etwas aus diesem Text mitnehmen und wünsche dir einen wunderschönen Sonntag sowie eine gesegnete Woche! Solltest du Lob, Kritik oder Fragen haben, kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben, die ich so schnell und so gut wie möglich beantworten werde. Bis nächsten Sonntag!

Liebe Grüße,

Marc